Am Samstag den 29.Juni 2019 machten sich 12 Kameradinnen und Kameraden auf den Weg zum TKZ in Miehlen (Rheinland-Pfalz). Sie sind ein Teil der Atemschutzgeräteträger des Löschzug Waldbröl die sich seit Mai 2018 regelmäßig für ein Zusatztraining treffen.
Das TKZ (Trainings- und Kompetenzzentrum für Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung) ist eine private Einrichtung die Aus- und Fortbildungen praxisgerecht und unter realen Bedingungen anbietet. Auf dem Übungsgelände in Miehlen steht dafür eine feststoffbefeuerte Brandübungsanlage zur Verfügung.
Pünktlich um 8 Uhr wurden die Teilnehmer durch die Realbrandausbilder empfangen und der Tag begann mit einem kleinen theoretischen Teil. Es wurden noch einmal die möglicherweise auftretenden Gefahren beim Brandverlauf und dem Innenangriff erläutert. Zusätzlich folgte eine Einweisung in die Brandübungsanlage.
Anschließend hieß es umziehen und „startklar“ machen. Nachdem die Schutzausrüstung samt Atemschutzgerät und Maske angelegt war, ging es truppweise in den ersten Container. Bei nahezu Nullsicht und Temperaturen bis zu 300 Grad Celsius galt es, eine Kriech- und Belastungsstrecke mit verschiedenen Hindernissen zu absolvieren.
Hier zeigte sich nochmal die Wichtigkeit der richtigen Kommunikation untereinander. Die zahlreichen Engstellen, Leitern und Tunnel wie auch der Brandraum wurden gemeinsam im Kriechgang absolviert.
Die Außentemperatur betrug an diesem Tag rund 35 Grad, dies verlangte dem Körper auch außerhalb der aufgeheizten Übungsanlage einiges ab und der Flüssigkeitsbedarf jedes einzelnen war dadurch noch höher als ohnehin durch die Belastung in der Anlage. Nach der Mittagspause, in der unter anderem die verschwitzte Schutzkleidung trocknen konnte, wurde sich erneut in voller Montur ausgerüstet.
Nun ging es für die ganze Truppe gemeinsam in die Rauchgasdurchzündungsanlage, kurz auch RDA genannt. In der RDA können Verbrennungsprozesse sowie die Ausbreitung von Rauch und Feuer beobachtet werden.
Nebeneinander wurde auf dem Boden Platz genommen während die Ausbilder im anliegenden und mit Paletten gefüllten Brandraum das Feuer entzündeten. Die Hitze sorgte dafür, dass auch die noch nicht brennenden Paletten anfingen sogenannte Pyrolysegase auszustoßen, die stark erhitzt an die Decke des Raumes stiegen. Durch das Öffnen und Schließen der Türe zum Brandraum sowie einiger Klappen konnten die Ausbilder sowohl das Feuer als auch die Ausbreitung der Hitze und der Pyrolysegase steuern, sodass mehrfach schlagartige Feuerwalzen unter der Decke entlang rollten. Nach jedem Durchgang wurde die Türe wieder geschlossen und die Teilnehmer tauschten die Plätze untereinander durch, so dass jeder einmal möglichst nah am Brandraum saß und die volle Hitzeentwicklung spürte. Tür auf – Feuerwalze – Tür zu – Plätze tauschen. Mit jedem Durchlauf bekam der Brand mehr Intensität und es wurden die Grenzen unserer Schutzkleidung aufgezeigt.
Nach dem gemeinsamen Aufräumen, einer kühlen Dusche und frischen Klamotten ging es gegen 15 Uhr zurück Richtung Waldbröl. Die aufgezeigten Situationen sind solche auf die Einsatzkräfte bei Keller-, Zimmer- oder auch Wohnungsbränden treffen können. Der Tag am TKZ war somit für alle Teilnehmer sehr lehrreich und hat besondere Eindrücke vermitteln können die uns im Realeinsatz deutlich mehr Sicherheit geben.
Ermöglicht wurde die Zusatzausbildung durch den Förderverein des Löschzuges Waldbröl e.V., welcher die Kosten in Höhe von rund 2.500 Euro übernahm.
Lokale Berichterstattung: Lokalanzeiger
Soziale Medien: TKZ Miehlen